Geschichtliche Entwicklung von Stühren
Seit mindestens 5.000 Jahren ist die schöne Landschaft bei „Sieben Bergen“ am Klosterbach, im Mittelalter die Stuhr genannt, schon bewohnt. Die wissenschaftliche Bestätigung erfolgte durch die Ausgrabung im Jahre 1976. Man stieß damals schon auf einen Baumsarg aus der älteren Bronzezeit, ca. 1800-1500 v. Chr.
Die erste Urkunde, in der Stühren als Ville Sturende erwähnt wurde, ist die Weserbrückenliste oder Bremer Brückenurkunde. Aus dieser Liste läßt sich entnehmen, wieviel Geld die Dörfer links der Weser für den Bau und die Unterhaltung der Weserbrücke zu zahlen hatten. Es herrschten über Stühren zu dieser Zeit die Grafen von Hoya (Graf Heinrich II. von Hoya).
Zu erwähnen ist, dass der kleine Ort Stühren im 30-jährigen Krieg sehr litt, so dass ein Teil der Einwohner in die Wäldern bei Katenkamp und Nüstedt flüchtete.
Um 1800 gehörte Stühren zum Amt Freudenberg, welches zum Fürstentum Hessen-Kassel gehörte. In Stühren befanden sich 1798 14 Hausstellen.
Die meisten der kleinen Leute „Häusler“ gingen nach Holland, Friesland und Butjardingen zum Dreschen im Winter, zum Torfstechen und Grasmähen im Sommer. Die Frauen spannen, stellt Garn her und webten Leinen.
In Stühren gab es bis zur Bauernbefreiung 1831 zwei Vollmeier, drei Dreiviertelmeier, drei Halbmeier, fünf Einviertelmeier, ein Achtelmeier und 5 Anbauerstellen.
Im 2. Weltkrieg wurden einige Gebäude durch Fliegerbomben zerstört. 22 Männer verloren im Krieg ihr Leben. Die Einwohnerzahl verdoppelte sich in den Jahren 1945 und 1946 durch aufzunehmende Flüchtlinge aus den Ostgebieten.
Döhren und Stühren wurden 1934 zu einer Gemeinde Stühren zusammengefasst und 1974 in die Stadt Bassum eingemeindet.
Der Ort war landwirtschaftlich geprägt. In den letzten Jahren haben immer mehr Betriebe die Landwirtschaft aufgegeben. Z.Z. sind nur noch sieben Vollerwerbslandwirte tätig.